Spritzguss

Fachgerechte Konstruktion von idealen Spritzgussprodukten

Spritzguss

Der Spritzguss ist ein unverzichtbares Verfahren für die industrielle Massenproduktion von Kunststoffteilen. Er besticht durch Präzision und Vielseitigkeit – mit dem Spritzgussverfahren lassen sich nahezu beliebige Formen und komplexe Geometrien herstellen. Somit ist der Spritzguss in vielen Branchen die bevorzugte Methode zur Herstellung hochwertiger und langlebiger Kunststoffteile.

Spritzguss ist effizient und präzise. Diese Verfahrenstechnologie in der Kunststoffverarbeitung ermöglicht es, große Stückzahlen in gleichbleibend hoher Qualität herzustellen. Komplexe Formen und spezielle Materialeigenschaften lassen sich vielfältig realisieren. Diese Faktoren machen den Spritzguss zu einem wirtschaftlichen und flexiblen Verfahren für eine Vielzahl von Anwendungen. Die Flexibilität des Verfahrens ermöglicht den Einsatz in nahezu jedem Bereich, der auf präzise gefertigte Kunststoffteile angewiesen ist. Insbesondere bei hohen Stückzahlen überzeugt die Wirtschaftlichkeit von Spritzguss.

Vom kleinen bis zum großen Kunststoffteil erfüllt Spritzgießen höchste Anforderungen und bietet optimale Ergebnisse. So entsteht mittels Einspritzdruck, Werkzeug, Abkühlungsprozess und Entformung Produkte, die sich in Funktion, Konstruktion, Design und Oberfläche detailgetreu abbilden. Mit dem Spritzgussverfahren können eine Vielzahl von Kunststoff Spritzguss Produkten hergestellt werden. Dazu gehören Verpackungen, technische Bauteile für den Maschinenbau, Gehäuseteile für elektronische Geräte wie zum Beispiel Haushaltsgeräte, Komponenten für Möbel und Fahrzeugbau wie zum Beispiel in Caravans sowie spezialisierte Produkte für die Medizintechnik.

Spritzguss Fertigungsverfahren Überblick

Auf dieser Seite finden Sie weiterführende Informationen zu:

  • Fertigungsschritte im Detail
  • Vorteile Spritzguss
  • Spritzgussteile Vielfalt
  • Arten Spritzgussprodukte
  • Gestaltungsrichtlinien im Spritzguss
  • Konstruktionsregeln
  • Spritzgusswerkzeug
  • Hinterschneidungen
  • Wandstärke
  • Einfallstellen
  • 2k Spritzguss
  • Bindenahtfreies Spritzgießen
  • Hybridbauteile
  • Inmould-Verfahren
  • Zusammenfassung Spritzgießen

Produktion Spritzguss

Fertigungsschritte im Detail

  • Granulatvorbereitung: Das Rohmaterial wird wenn nötig getrocknet und für die Verarbeitung vorbereitet
  • Plastifizieren: Das Kunststoffgranulat wird in der Spritzeinheit durch Hitze und Reibung aufgeschmolzen.
  • Einspritzen: Die Schmelze wird in die Form eingespritzt.
  • Kühlen und Erstarren: Der Kunststoff kühlt in der Form ab und nimmt seine endgültige Gestalt an. Über den Nachdruck wird während dieser Phase kontinuierlich Material weiter langsam eingespritzt, um die Schwindung zu kompensieren.
  • Entformen: Das fertige Teil wird aus der Form entnommen.
  • Folgeprozesse: Je nach Produkt erfolgen Folgeprozesse, z. B. Inline-Montage oder das Bedrucken.

Spritzgussverfahren Vorteile

Vorteil Spritzguss

Hohe Produktionsgeschwindigkeit

Spritzguss ermöglicht die Herstellung großer Stückzahlen in kurzer Zeit und ist daher für die Massenproduktion besonders geeignet.

Vorteil Spritzguss

Präzision

Komplexe und feinste Strukturen können mit hoher Genauigkeit hergestellt werden.

Vorteil Spritzguss

Materialvielfalt

Es können unterschiedlichste Kunststoffe, inklusive hochleistungsfähiger und biobasierter Kunststoffe, verarbeitet werden.

Vorteil Spritzguss

Vielseitigkeit

Das Verfahren eignet sich sowohl für großformatige als auch für mikroskopisch kleine Bauteile.

Spritzgussteile Vielfalt & Präzision

Spritzgussteile ermöglicht die präzise und reproduzierbare Herstellung komplexer Kunststoffprodukte in großen Stückzahlen – mit hoher Maßhaltigkeit, kurzen Zykluszeiten und breitem Materialspektrum. Die Anwendungsbreite der Spritzgussteile ist enorm.

  • Verpackungen, z. B. PET-Flaschen, Verschlusskappen, Becher
  • Funktionsteile und technische Bauteile, z. B. Gehäuse, Befestigungselemente, Clips, Dichtungen oder Lagerkäfige
  • Sichtteile mit hohen Anforderungen an Oberfläche und Design, z. B. Blenden, Bedienfelder oder Zierabdeckungen
  • Strukturelle Bauteile, wie Halterungen, Stege, Verstärkungen oder Verbindungselemente
  • Mikroteile für die Medizintechnik oder Elektronik
  • Mehrkomponentenbauteile (2K-/3K-Spritzguss) zur Kombination unterschiedlicher Materialien in einem Fertigungsschritt
  • Hybridteile, bei denen Kunststoffe mit Einlegeteilen aus Metall, Glas oder anderen Werkstoffen kombiniert werden

Welche Arten von Spritzgussprodukten gibt es?

Die Bandbreite der Spritzgussprodukte richtet sich nach dem Anwendungszweck, den Anforderungen und dem eingesetzten Werkstoff. Grundsätzlich unterscheidet man:

Spritzgussprodukte

Technische Spritzgussprodukte

Mechanisch beanspruchbare Funktionsteile mit hohen Anforderungen an Maßhaltigkeit, Stabilität oder Medienbeständigkeit.

Spritzgussprodukte

Optische Spritzgussprodukte

Teile mit Fokus auf Ästhetik und Oberflächenqualität, z. B. für Konsumgüter oder Fahrzeuginterieur.

Spritzgussprodukte

Spezialbauteile

Z. B. transparente Komponenten, Weich-/Hart-Kombinationen oder elektrostatisch ableitfähige Teile.

Spritzgussprodukte

Kundenspezifische Sonderlösungen

Komplexe Formteile nach Maß, entwickelt und gefertigt nach individuellen Anforderungen.

Udo Schwarzkopf

Geschäftsführer

Sie suchen einen erfahrenen Partner für die Entwicklung und Konstruktion anspruchsvoller Spritzgussteile oder Thermoformteile? Dann sind Sie bei mir genau richtig. Seit 30 Jahren unterstütze ich hauptsächlich Unternehmen in Deutschland mit meinem Know-how in der Bauteilkonstruktion, Prozessoptimierung und Artikelentwicklung. Sprechen Sie mich an, wenn es um eine Neuentwicklung, eine Design-Überarbeitung oder Machbarkeitsanalyse geht.

Gestaltungsrichtlinien im Spritzguss

Die Einhaltung der Konstruktionsregeln im Spritzguss entscheidet maßgeblich über die Bauteilqualität, Werkzeuglebensdauer und Wirtschaftlichkeit. Ich unterstütze Sie dabei, diese Regeln gezielt umzusetzen – für Bauteile, die im Werkzeug, im Prozess und in der Anwendung überzeugen. Wer die Gestaltungsrichtlinien für den Spritzguss kennt und konsequent anwendet, verhindert Fehler frühzeitig – und spart im späteren Prozess Zeit und Kosten.
Die Konstruktion von Spritzgussteilen folgt eigenen Regeln. Das Kunststoffformteil muss nicht nur „funktionieren“, sondern auch form- und entformbar, verzugfrei, materialeffizient und werkzeuggerecht sein.

Konstruktionsregeln im Überblick

Konstruktionsregeln

Gleichmäßige Wandstärken

Unregelmäßige Wanddicken führen zu Einfallstellen, Spannungen und Verzug. Das Ziel ist daher immer eine möglichst gleichmäßige Materialverteilung im Bauteil.

Konstruktionsregeln

Vermeidung von Massivstellen

Dicke Materialanhäufungen kühlen langsam aus – mit hoher Gefahr für Lunker und Einfallstellen. Die Lösung liegt in der Versteifung durch Rippen statt Materialvolumen.

Konstruktionsregeln

Ausreichende Entformungsschrägen

Flächen senkrecht zur Entformungsrichtung müssen mit einem Auszugswinkel von mindestens 0,5–1,0° (besser mehr) versehen werden, um Schäden beim Auswerfen zu vermeiden.

Konstruktionsregeln

Radien statt scharfer Kanten

Innen- und Außenkanten sollten abgerundet werden. Das ermöglicht eine bessere Füllung und bedeutet eine geringere Spannungskonzentration sowie eine längere Werkzeuglebensdauer.

Konstruktionsregeln

Funktionsgeometrien werkzeuggerecht gestalten

Schnapphaken, Rastnasen oder Durchbrüche müssen entformbar sein, wenn möglich ohne aufwändige Schieber. Hinterschneidungen können nicht immer vermieden werden. Wichtig ist, in Bezug auf die Werkzeuglebensdauer immer die beste Lösung zu finden.

Konstruktionsregeln

Anguss- und Entlüftungszonen berücksichtigen

Die Konstruktion muss den Fließweg, die Anspritzung und die Entlüftung des Werkzeugs mitdenken – nur so ist eine vollständige und fehlerfreie Füllung gewährleistet. Bei der Anspritzung ist der Heißkanal ist ein wichtiger Werkzeugbestandteil, der entsprechend sorgfältig ausgewählt werden muss. Je nach Projekt müssen Heißkanäle jedoch auch bewusst vermieden werden.

Konstruktionsregeln

Werkstoffgerechte Gestaltung

Die Bauteile müssen so ausgelegt werden, dass sie Belastungen, Wärmedehnung oder Umwelteinflüsse standhalten.

Spritzgusswerkzeug Konstruktion

Die Konstruktion des Spritzgusswerkzeugs ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts. Nur wenn das Werkzeug präzise gefertigt wurde, sind die produzierten Teile maßgenau und weisen ein sauberes Oberflächenfinish auf.

Jedes Spritzgusswerkzeug wird dabei speziell nach den jeweiligen Anforderungen individuell in Bezug auf Material, Formgebung und Funktionalität entwickelt. Je nach Anwendung können zusätzliche Funktionen wie Einlegeteile, Label oder Montage im Werkzeug integriert werden.

Das Spritzgusswerkzeug, das für die Serienfertigung der Kunststoffteile benötigt wird, ist eine Form, die meistens aus zwei Hälften besteht. Wenn die beiden Werkzeughälften geschlossen sind, spritzt die Spritzgießmaschine den geschmolzenen Kunststoff in die Form. Nach dem Abkühlvorgang wird das Werkzeug geöffnet und Kunststoffteil ausgeworfen.

Spritzgusswerkzeug

Das Spritzgusswerkzeug ist das Herzstück jedes Spritzgießprozesses. Es bestimmt nicht nur die Form und Funktion des späteren Kunststoffteils, sondern auch entscheidend die Qualität, Zykluszeit und Wirtschaftlichkeit der Produktion. Umso wichtiger ist eine anwendungsgerechte Auslegung, hochwertige Konstruktion und sorgfältige Herstellung des Werkzeugs.


Ein klassisches Spritzgusswerkzeug besteht aus zwei Haupthälften – der Düsenseite (Festseite) und der Auswerferseite (Bewegungsseite). Vor dem Einspritzen wird das Werkzeug geschlossen, die Schmelze in die Kavität eingespritzt und nach dem Erstarren das Bauteil durch Auswerfer oder Kernzüge entnommen.

 

Weitere Elemente, die je nach Komplexität zum Einsatz kommen können:

  • Kühlkanäle für kontrolliertes Temperaturmanagement
  • Heißkanalsysteme zur materialeffizienten Verarbeitung ohne Angussreste
  • Schieber, Kernzüge oder Gewindekerne für Hinterschnitte oder Innengewinde
  • Multikavitäten zur parallelen Herstellung mehrerer Bauteile pro Zyklus

 

Je nach Anwendung, Losgröße und Geometrie unterscheidet man unter anderem zwischen folgenden Werkzeugarten:

  • Prototypenwerkzeuge – aus Aluminium oder gehärtetem Stahl, für erste Muster und Vorserien
  • Serienwerkzeuge – meist aus gehärtetem Stahl, ausgelegt für hohe Stückzahlen und Dauerbelastung
  • Wechselwerkzeuge – modulare Werkzeuge mit austauschbaren Einsätzen für Variantenfertigung
  • 2K-/3K-Werkzeuge – für Mehrkomponentenbauteile, mit Drehteller oder Schiebetechnik
  • Familienwerkzeuge – zur Herstellung mehrerer Geometrievarianten in einem Schuss

 

Das sind die Anforderungen an ein leistungsfähiges Spritzgusswerkzeug:

  • Maßhaltigkeit und Passgenauigkeit: für prozesssichere Produktion und enge Toleranzen
  • Zuverlässige Entformung: über Entformungsschrägen, Auswerferstifte oder komplexe Mechanik
  • Optimierte Zykluszeit: durch intelligente Kühlkanalführung und präzises Temperaturmanagement
  • Wartungsfreundlichkeit: modulare Bauweise und leichte Zugänglichkeit von Verschleißteilen
  • Langlebigkeit: durch korrosionsbeständige Stähle, Hartbeschichtungen und präzise Fertigung


Ein optimal ausgelegtes Werkzeug sorgt für kurze Taktzeiten, stabile Serienprozesse, eine hohe Wiederholgenauigkeit, geringe Nachbearbeitungskosten, einen minimierten Ausschuss sowie geringe Ausfallzeiten. Gerade bei technisch anspruchsvollen Kunststoffteilen lohnt sich die Investition in ein professionell konzipiertes Werkzeug. Denn: Je komplexer das Teil, desto entscheidender ist die Werkzeugtechnik für den späteren Fertigungserfolg.

Hinterschneidungen im Spritzguss

Der Begriff Hinterschneidung beschreibt im Spritzgussbereich Geometrien an einem Bauteil, die sich nicht in direkter Entformungsrichtung auswerfen lassen – sie „klemmen“ sozusagen im Werkzeug. Eine Hinterschneidung im Spritzguss stellt daher eine besondere konstruktive und werkzeugtechnische Herausforderung dar. Typische Beispiele für Hinterschneidungen sind Rastnasen und Haken, seitliche Durchbrüche, Schnappverbindungen, umlaufende Sicken oder Nuten und Einclips-Geometrien.

Technisch sind Hinterschneidungen kein Problem – wenn man sie richtig einplant. Mithilfe von Schiebern, Kernzügen oder flexiblen Entformungslösungen lassen sich viele Hinterschneidungen problemlos realisieren. Die Voraussetzung: Die Konstruktion muss dies frühzeitig berücksichtigen, damit das Werkzeug entsprechend aufgebaut werden kann.

Was bei der Konstruktion zu beachten ist:
•    Hinterschneidungen möglichst funktional begründen – z. B. für Montage, Arretierung oder Design
•    Entformbarkeit simulieren oder prüfen
•    Bei flexiblen Kunststoffen: elastische Entformung (Durchbiegung) in Betracht ziehen
•    Werkzeugtechnik (Schieber, Formkerne, Abstreifer) bereits in der Entwicklungsphase des Kunststoffteils berücksichtigen

Hinterschneidungen im Spritzguss bieten viele gestalterische Möglichkeiten, erfordern aber ein durchdachtes Zusammenspiel von Konstruktion, Werkstoffwahl und Werkzeugtechnik. Ich unterstütze Sie dabei, auch komplexe Geometrien wirtschaftlich und prozesssicher umzusetzen – mit Erfahrung, Simulation und einem Gespür für das Machbare.

Wandstärke im Spritzguss

Die richtige Wandstärke ist einer der wichtigsten Faktoren in der Konstruktion von Spritzgussteilen. Sie beeinflusst nicht nur die mechanischen Eigenschaften des Bauteils, sondern auch den Füllprozess, die Zykluszeit, das Verzugsverhalten und die Optik. Was heißt „richtig“? Eine gute Wandstärke ist gleichmäßig, funktional und fertigungsgerecht. Zu dicke Wände führen zu Einfallstellen, Lunkerbildung und langen Abkühlzeiten, während zu dünne Wände zu Füllproblemen oder Verzug führen können. Wandstärke ist nicht nur eine Maßangabe – sie ist ein zentraler Bestandteil der Bauteilstrategie. Eine durchdachte Wandstärkenauslegung sorgt für kürzere Zykluszeiten, geringeren Materialeinsatz, bessere Entformbarkeit und reproduzierbare Qualität.


Grundregeln für die Auslegung der Wandstärke:

  • Möglichst gleichmäßige Wandstärken im gesamten Bauteil
  • Vermeidung von Massivstellen – stattdessen gezielte Versteifungen durch Rippen oder Stege
  • Werkstoffabhängige Wandstärkenempfehlungen einhalten (z. B. 1,0–3,0 mm für viele technische Thermoplaste)
  • Bei unvermeidbaren Wandstärkensprüngen: sanfte Übergänge und Radien vorsehen

Wer bei der Konstruktion auf die richtige Wandstärke achtet, spart später Zeit, Geld und Ärger. Ich helfe Ihnen, Ihre Spritzgussteile von Anfang an richtig aufzubauen – funktional, wirtschaftlich und prozesssicher. Ich unterstütze Sie bei der optimalen Wandstärkenauslegung für Ihre Anwendung.

Einfallstellen bei Kunststoff-Rippen: Oberflächenfehler vermeiden

Einfallstellen sind kein unvermeidbares Problem – sie sind eine Frage der guten Planung und konstruktiven Weitsicht. Einfallstellen (Sink Marks) zählen zu den häufigsten und leider auch ärgerlichsten Oberflächenfehlern im Spritzguss – besonders im Bereich von versteifenden Rippen auf der Rückseite von sichtbaren Kunststoffteilen. Einfallstellen entstehen dort, wo Materialanhäufungen, so genannte Massivstellen, zu einem ungleichmäßigen Abkühlverhalten führen – die Oberfläche sinkt sichtbar ein, das Bauteil wirkt minderwertig.

Die Ursache liegt fast immer in der Konstruktion. Rippen sind wichtig für die Bauteilsteifigkeit, erhöhen aber lokal die Wanddicke – und damit das Risiko für Einfallstellen. Wer hier nicht frühzeitig konstruktiv gegensteuert, hat später die Wahl zwischen aufwendiger Werkzeugkorrektur oder mangelhafter Optik.

Typische konstruktive Fehler:

  • Rippen werden mit zu großer Dicke im Verhältnis zur angrenzenden Wand konstruiert
  • Direkte Verbindung von Rippen zu Sichtflächen
  • Fehlende Verrundungen und Übergänge, die Spannungen abbauen könnten
  • Ungünstige Rippenpositionierung relativ zum Fließweg

 

So lassen sich Einfallstellen vermeiden:

  • Rippen nur mit 60–70 % der Wanddicke der Hauptwand auslegen
  • Abstand zu Sichtflächen schaffen oder Rippen durch Zwischenebenen entkoppeln
  • Geometrie mit weichen Übergängen und Radien gestalten
  • Bei Bedarf: Simulation des Abkühlverhaltens und Bauteilverzugs

 

Ich unterstütze Sie dabei, Rippen optimal auszulegen, Einfallstellen zu vermeiden und Ihre Kunststoffteile optisch wie funktional auf ein neues Niveau zu heben.

Einfallstellen im Spritzguss

2k Spritzguss

2K-Spritzguss – der Zwei-Komponenten-Spritzguss – ermöglicht die Verarbeitung von zwei verschiedenen Materialien oder Farben in einem einzigen Fertigungsprozess. 2k Spritzguss wird insbesondere im Fahrzeugbau, der Medizintechnik, Konsumgüter- und Elektronikindustrie eingesetzt. Er bietet viele technische Vorteile im Gegensatz zu herkömmlichen Fertigungsverfahren. 2k-Spritzguss ist eine Innovation in der Mehrkomponentenverarbeitung, da dabei zwei verschiedene Materialien oder Farben in einem Werkzeug nacheinander oder gleichzeitig eingespritzt werden. Möglich wird dies entweder durch den Einsatz von zwei separaten Einspritzeinheiten oder aber auch über ein Drehteller- oder Transferwerkzeug, mit dem das Kunststoffteil nach der ersten Einspritzung zur zweiten Kavität transportiert wird. Die 2K-Verarbeitung im Spritzguss ist eine hochentwickelte Technologie. Sie besticht durch ihre Flexibilität und Effizienz in der Herstellung anspruchsvoller Kunststoffbauteile. Durch dieses Verfahren können Produkte mit optimierten mechanischen, funktionalen und ästhetischen Eigenschaften in einem einzigen Produktionsschritt gefertigt werden.

Ein thermoplastischer Grundwerkstoff wird dabei mit einem elastomeren oder thermoplastischen Elastomer (TPE) für die zweite Komponente kombiniert. Es gibt zwei Unterteilungen: Bei dem sequenziellen 2K-Spritzgießen wird zunächst das erste Material eingespritzt. Nach der Aushärtung folgt die Einspritzung der zweiten Komponente in derselben Form oder gegebenenfalls nach einem eventuell erfolgten Werkzeugwechsel. Beim simultanen 2K-Spritzgießen werden beide Materialien gleichzeitig in verschiedenen Kavitäten der Werkzeugform eingespritzt. Sie verbinden sich zu einem einheitlichen Kunststoffteil und können entformt werden. Sowohl das sequenzielle als auch das simultane 2k-Spritzgießen erfordern eine exakte Abstimmung der jeweiligen Materialien, der Werkzeugtemperaturen sowie der Zykluszeiten. Nur wenn diese Abstimmung 100%ig ist, kann eine optimale Verbindung zwischen den beiden Komponenten erzielt werden. Und nur so erhalten Sie das Produkt, das Ihren und unseren Qualitätsansprüchen gerecht wird.

Essentiell sind die richtigen Materialpaarungen, die chemisch und thermisch kompatibel sind und somit lange aneinanderhaften. Typische Kombinationen sind harte und weiche Kunststoffe, wie etwa Polypropylen (PP) und Thermoplastische Elastomere (TPE). In dieser Kombination werden Kunststoffteile mit einer funktionellen Hart-Weich-Verbindung hergestellt. Um eine homogene Verbindung zu erzielen, müssen auch die Schmelztemperaturen der beiden Komponenten optimal aufeinander abgestimmt werden.

Vorteile von 2k:

  • Mit der 2k-Verarbeitung können unterschiedliche Materialeigenschaften in einem Kunststoffteil kombiniert und vereinigt werden: Zum Beispiel können weiche, rutschfeste Oberflächen direkt auf harten Materialien integriert werden. Ein weiteres Anwendungsbeispiel sind flexible Dichtungen, die direkt – ohne nachträgliche Montage – in einem harten Kunststoffteil integriert werden können.
  • Dadurch, dass beide Komponenten direkt in einem Spritzgießzyklus integriert werden, entfallen zusätzliche Bearbeitungsprozesse und Montageschritte. Das führt zu einer erheblichen Zeitersparnis und somit zu einer Kostenreduktion.
  • Es lassen sich komplexe Geometrien und multifunktionale Kunststoffteile realisieren, die mit herkömmlichen Spritzgussverfahren nicht hergestellt werden können. Dadurch, dass mehrere Funktionen in einem Bauteil vereint werden können, erhalten Ingenieure und Designer viele neue Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Form und Design.
  • Durch die Kombination verschiedener Farben oder Materialien ergeben sich viele ästhetische Möglichkeiten, auf die immer größeren Wert gelegt wird.

Bindenahtfreies Spritzgießen

Das bindenahtfreie Spritzgießen ist eine technologische Weiterentwicklung des klassischen Spritzgießens. Durch das bindenahtfreie Spritzgießen soll die Entstehung von Bindenähten vermieden werden – eine der größten Herausforderungen in der Kunststoffverarbeitung. Diese Nahtlinien treten dort auf, wo zwei oder mehr Schmelzfronten aufeinandertreffen. Dadurch können die mechanischen Eigenschaften, die Funktionalität sowie das Erscheinungsbild des Kunststoffteils beeinträchtigt werden.

Bindenähte sind Schwachstellen im Bauteil: Sie können zu verminderter Festigkeit, ästhetischen Mängeln und Funktionsausfällen führen. Die Nähte entstehen vor allem bei komplexen Geometrien oder Mehrfachangüssen, bei der die Schmelze durch mehrere Fließwege zum gleichen Punkt strömt. Sobald die beiden Schmelzfronten aufeinandertreffen, kommt es aufgrund des unvollständigen Verfließens zu einer ungenauen Verschmelzung. Daraus entstehen neben sichtbaren Linien auch mechanischen Schwachstellen, die die funktionale und optische Qualität des Endprodukts beeinträchtigen können. Faktoren wie die Viskosität des Materials, die Werkzeugtemperatur sowie die Einspritzgeschwindigkeit sind hier ausschlaggebend.

Das Ziel des bindenahtfreien Spritzgießens ist es, Bindenähte entweder zu verhindern oder so weit wie möglich zu minimieren. Dafür gibt es verschiedene Ansätze:

  • Optimierung Angussdesign / Werkzeugdesign: Essenziell ist die Gestaltung des Angusses und der Kavität. Im Vorfeld werden durch Simulationen des Schmelz-Fließverhaltens Bereiche identifiziert, in denen Bindenähte auftreten können. Der Anguss wird so positioniert, dass die Schmelze gleichmäßiger verteilt wird. Dadurch wird die Bildung von Nahtlinien vermieden.
  • Formwerkzeugvorwärmung: Das gezielte Vorwärmen kritischer Bereiche im Formwerkzeug kann die Fließwege optimieren und so Bindenähte reduzieren bzw. verhindern.
  • Gasinnendruck-Technologie: Mit der Gasinnendruck-Technologie wird während des Einspritzprozesses ein Inertgas in die Schmelze eingeblasen. Durch die Steuerung wird der Druck gezielt im Werkzeug so verteilt, dass Bindenähte vermieden werden. Das Material wird gleichmäßig in die Form gedrückt, im Anschluss wird eine gleichmäßige Verschweißung der Schmelzfronten erreicht.
  • Prozessoptimierung: Durch die Optimierung der Einspritzgeschwindigkeit, Werkzeugtemperatur und des Nachdrucks wird die Schmelzfront gleichmäßiger geführt. Dadurch wird das Aufeinandertreffen der Schmelzströme minimieren oder so platziert, dass sie besser miteinander verschweißen.
  • Kaskadenspritzguss: Mit dem Kaskadenspritzguss werden mehrere Angüsse zeitlich versetzt geöffnet. Dadurch fließt die Schmelze nicht mehr gleichzeitig in die Werkzeugform, sondern nacheinander. Dies ermöglicht eine gleichmäßigere Befüllung der Kavität und reduziert so Nahtlinienbildungen.

Vorteile bindenahtfreier Spritzguss:

  • Verbesserte mechanische Eigenschaften: Die Erhöhung der strukturellen Integrität des Kunststoffteils führt zu einer erheblichen Steigerung der Festigkeit und Lebensdauer.
  • Höhere ästhetische Qualität: Für sichtbare Bauteile, insbesondere im Bereich der Konsumgüter und Elektronik, sind Bindenähte oft ein ästhetisches Manko. Durch bindenahtfreies Spritzgießen lassen sich optisch ansprechende Bauteile herstellen, die keine sichtbaren Nahtlinien aufweisen, was die Qualität und den Wert des Produkts steigert.
  • Erweiterte Designmöglichkeiten: Ohne die Einschränkungen durch potenzielle Bindenähte eröffnet sich den Designern und Konstrukteuren eine größere Gestaltungsfreiheit. Komplexere Geometrien können realisiert werden, ohne Kompromisse bei der Festigkeit oder dem Erscheinungsbild eingehen zu müssen.
  • Reduktion von Nachbearbeitungsaufwand: Da Bindenähte oftmals nachträglich bearbeitet werden müssen, um die Oberflächenqualität zu verbessern, reduziert bindenahtfreies Spritzgießen den Aufwand für diese zusätzlichen Bearbeitungsschritte. Dies führt zu einer Kostensenkung und einer Beschleunigung des gesamten Produktionsprozesses.

Hybridbauteile im Spritzguss

Sie ziehen ein Produkte in Betracht, bei dem Kunststoff und Metall gezielt miteinander verbunden soll? Dann stellen Hybridbauteile im Spritzguss eine leistungsfähige Technologie dar, die die Vorteile von beiden Materialien in einem Bauteil vereinen. Hybridteile kombinieren die Designflexibilität und Leichtigkeit von Kunststoffen mit der hohen Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit von Metallen. Die Bauteile punkten durch ihre hohe Gestaltungsfreiheit und Funktionsintegration. Es stellt in der Kunststofftechnik eine zukunftsweisende Lösung dar – Hybridbauteile im Spritzguss werden durch kontinuierliche Materialinnovationen und Prozessinnovationen immer wichtiger. Diese Materialkombinationen werden bevorzugt dort eingesetzt, wo hohe mechanische Anforderungen gegeben sind und Funktionsintegrationen essenziell sind: Im Fahrzeugbau, in elektronischen Geräten sowie in der Medizintechnik.

Die Herstellung von Hybridbauteilen im Spritzguss als Verbindung von Kunststoff und Metall oder anderen Werkstoffen erfolgt durch eine Kombination von Spritzgießtechniken und Umformtechniken. Dabei wird dein Metallträger oder Metallinsert wird in die Werkzeugform gelegt und im Anschluss mit einem thermoplastischen Kunststoff umspritzt. Es gibt verschiedene Varianten:

  • Insert-Spritzgießen: Beim Insert-Spritzgießen wird ein vorgefertigtes Metallteil wird in die Kavität des Spritzgusswerkzeugs eingelegt und von dem thermoplastischen Kunststoff umschlossen. Während des Spritzgussverfahrens entsteht zwischen den beiden Materialien eine feste Verbindung. Essenziell ist wieder einmal die Kombination: Entscheidend für eine gute Qualität der Verbindung ist die Auswahl des passenden Kunststoffs, die richtige Werkzeugtemperatur gepaart mit den richtigen Haftungsmechanismen.
  • Outsert-Spritzgießen: Beim Outsert-Spritzgießen liegt das Hauptaugenmerk auf der Außenhaut des Bauteils – diese besteht aus Metall. Hier wird der Kunststoff nur in Teilbereichen als Funktionsträger oder als Verstärkung eingebracht. Dadurch wird die stabile Oberflächenqualität des Metalls mit der Vielseitigkeit des Kunststoffs kombiniert.
    Folienhinterspritzen (IMD): Je nach Anforderung des Produktes – hauptsächlich bei dekorativen Oberflächen – wird manchmal wird kein Metall, sondern nur eine metallisierte Folie als Insert verwendet. Zum Beispiel Metalleffekte sind so problemlos möglich.

Von essenzieller Bedeutung für ein erfolgreiches Hybridbauteil ist die richtige Zusammenstellung der Materialien. Als Metalle werden hauptsächlich Aluminium, Edelstahl oder Kupfer eingesetzt, als thermoplastischen Kunststoffen wird hauptsächlich hochleistungsfähiges Polyamid (PA), Polybutylenterephthalat (PBT) oder Polypropylen (PP) verwendet.

 

Damit eine dauerhafte Verbindung bestehen kann, gibt es unterschiedliche Verfahren:

  • Mechanische Verklammerung: Die mechanische Verklammerung bietet besonders bei strukturell beanspruchten Bauteilen eine hohe Festigkeit: Mittels einer gezielten Gestaltung des Metallinserts mit speziellen Oberflächenstrukturen oder Hinterschneidungen wird der thermoplastische Kunststoff beim Umspritzen mechanisch mit dem Metall verbunden.
  • Adhäsive Bindung: Durch eine chemische Vorbehandlung des Metalls, wie der Plasmaaktivierung oder anderen Beschichtungen, wird die Haftung des Kunststoffs auf der Metalloberfläche verbessert.
    Thermische Schweißverbindung: Durch eine gezielte lokale Erwärmung erfolgt eine partielle Schmelze des Metallinserts. Nach dem Erstarren bildet sie eine feste Verbindung mit dem Kunststoff.

 

Vorteile von Hybridbauteilen

  • Gewichtsreduktion und Festigkeit: Hybridbauteilen punkten durch ihre Gewichtsreduzierung einerseits bei einer gleichbleibend hohen Festigkeit andererseits. Das trägt zu einer besseren Energieeffizienz in Maschinen oder Fahrzeugen bei, ohne die strukturelle Integrität zu gefährden.
  • Funktionsintegration: Multifunktionale Bauteile lassen sich so mit integrierten elektrischen, thermischen oder mechanischen Eigenschaften realisieren. Während zum Beispiel Metall leitet, kann Kunststoff als Isolation oder Dichtmaterial eingesetzt werden.
  • Design- und Produktionsflexibilität: Komplexe Geometrien, wie sie durch eine alleinige Metallumformung nicht realisierbar wären, lassen sich durch das Umspritzen des Kunststoffs produzieren.
  • Montageschrittreduzierung: Da Hybridbauteile mehrere Funktionen in einem Bauteil integrieren, reduzieren sie die Anzahl der nötigen Montageschritte.
    Vermeidung von Nachbearbeitung: Der gesamte Produktionsprozess wird durch die Reduzierung von Nachbearbeitungsschritten vereinfacht.
  • Kosteneinsparung: Hybridbauteile bieten die Möglichkeit, teure und schwer zu bearbeitende Metallteile teilweise durch Kunststoff zu ersetzen. Dadurch reduzieren sich die Materialkosten und Fertigungskosten.

 

Inmould-Verfahren im Spritzguss

Das Inmould-Verfahren (IMD/IML) im Spritzguss ermöglicht es, dekorative oder funktionale Oberflächen direkt während des Spritzgießprozesses in das Bauteil zu integrieren. Es wird eine vorgefertigte Folie (Inmould Decoration, IMD) oder ein Etikett (Inmould Labeling, IML) in das Spritzgießwerkzeug eingelegt und während des Einspritzprozesses untrennbar und mit dem thermoplastischen Kunststoff verbunden.

Die vorgedruckte oder funktionale Folie, die beim Inmould-Verfahren in die Kavität des Spritzgusswerkzeugs eingelegt wird, kann unterschiedliche Oberflächeneigenschaften besitzen: Farben, Muster, Strukturen oder funktionale Schichten wie Touch-Oberflächen oder Kratzfestigkeit. Wenn die Kunststoffschmelze in die Kavität eingespritzt wird, verbindet sich diese unter hohem Druck und hoher Temperatur dauerhaft mit der Folie oder dem Etikett. Es entsteht eine einheitliche Oberfläche. Dadurch sieht das Endprodukt nicht nur ästhetisch aus, sondern es bedeutet eine Verbesserung der Funktionalität.

Das Verfahren lässt sich in zwei Schritte unterteilen:

  • Inmould Decoration (IMD): Bei IMD werden dekorative Folien in das Spritzgießteil integriert. Die Folien können mehrfarbig bedruckt oder strukturiert sein. Außerdem haben sie eine ästhetisch hochwertige Oberfläche, nachträgliche Lackierungen oder Beschichtungen sind nicht notwendig.
  • Inmould Labeling (IML): IML wird für die Herstellung von Etiketten oder funktionalen Oberflächen auf Kunststoffbauteilen eingesetzt. Gute Beispiele hierzu sind in der Verpackungsindustrie zu finden. Diese Etiketten sind in der Regel aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) gefertigt und werden direkt mit dem Kunststoffsubstrat verbunden.


Anforderungen Inmould-Verfahrens

  • Spritzgusswerkzeug: Da die Folie oder das Etikett vor der Einspritzung des Kunststoffs sicher fixiert werden muss, ist die Gestaltung des Spritzgusswerkzeugs entscheidend. Die Werkzeugoberflächen müssen weiterhin eine optimale Haftung zwischen dem Kunststoff und der Folie bzw. dem Etikett gewährleisten.
  • Präzise Folienpositionierung: Um fehlerhafte Produkte oder ungleichmäßige Oberflächen zu vermeiden, ist eine exakte Platzierung der Folie im Spritzgusswerkzeug entscheidend. Hier werden Roboter und Greifer verwendet, um die Folie exakt und reproduzierbar im Werkzeug zu positionieren.
  • Einspritzdruck: Der Einspritzdruck und die Temperaturverteilung müssen genau abgestimmt sein. Die Folie darf nicht beschädigt werden, muss zeitgleich aber eine homogene Verbindung mit dem Kunststoff eingehen.
  • Materialkompatibilität: Entscheidend ist die Wahl des richtigen Kunststoffs in Kombination mit der Folie oder dem Etikett. Um eine dauerhaft haftende Verbindung zu gewährleisten, muss die chemische und thermische Kompatibilität zwischen der Schmelze und dem Insert entstehen. Um eine bessere Haftung zu ermöglichen, wird der Kunststoff oft entsprechend modifiziert.
  • Thermische Belastung der Folie: Je nach Material kann die Hitze der Kunststoffschmelze zu thermischen Degradationseffekten der Folie führen. Durch Optimierung der Temperatur und der Einspritzgeschwindigkeit wird sichergestellt, dass die Folie nicht beschädigt wird.

 

Vorteile des Inmould-Verfahrens

  • Funktionsintegration und Designfreiheit: Das Inmould-Verfahren ermöglicht direkt während der Produktion kratzfeste Oberflächen, einen UV-Schutz oder antibakterielle Beschichtungen. Es ist perfekt für anspruchsvolles Design geeignet, zum Beispiel für metallische Oberflächen oder komplexe Grafiken.
  • Nachbearbeitungsreduzierung: Durch die direkte Einbringung dieser dekorativen und funktionalen Oberflächen in den Spritzgießprozess entfallen aufwendige Nachbearbeitungsschritte. Lackieren, Bedrucken oder Bekleben entfällt.
  • Optimierte Haftung und Haltbarkeit: Da die Materialien durch die thermische und mechanische Verschweißung eine dauerhafte Haftung erzielen, ist die Verbindung zwischen dem Kunststoff und der Folie bzw. dem Etikett extrem widerstandsfähig. Das ergibt eine deutlich verbesserte Haltbarkeit und Beständigkeit der Oberflächen im Vergleich zu aufgeklebten oder beschichteten Oberflächen.
  • Nachhaltigkeit: Da Inmould-Labels meistens aus dem gleichen Material wie das Bauteil bestehen, wird das Recycling erleichtert, die eine aufwendigen Trennung unterschiedlicher Werkstoffe vermieden wird.
  • Kosteneffizienz: Diese Produkte können kostengünstig in großen Stückzahlen hergestellt werden. Auch dadurch, dass die Nachbearbeitung entfällt, werden Produktionszeit und Produktionskosten reduziert.

Spritzgießen Zusammenfassung

Spritzgießen zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit, Effizienz und reproduzierbare Genauigkeit aus. Es ist ein etabliertes Verfahren zur Herstellung hochpräziser Kunststoffteile und wird in der modernen Kunststoffverarbeitung eingesetzt. Spritzgießen punktet vor allem bei Produkten, die in hohe Stückzahlen mit eng tolerierten Maßhaltigkeiten produziert werden müssen. Beim Spritzgießen wird das thermoplastische Granulat in einem beheizten Zylinder aufgeschmolzen und unter hohem Druck in ein Werkzeug – eine präzise gefertigte Stahlform – eingespritzt. Die Werkzeugform besteht aus zwei Hälften. Nach der Abkühlung des Materials werden die Hälften geöffnet, um das fertige Bauteil zu entnehmen.

Der gesamte Prozess durchläuft mehrere Phasen wie das Plastifizieren, Einspritzen, Nachdrücken, Abkühlen und Entformen. Der Nachdruckphase wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Sie gewährleistet die Kompensation des Volumenschwundes durch die Abkühlung des Materials. Zusätzlich sichert die Nachdruckphase eine hohe Maßhaltigkeit. Sowohl das Werkzeugdesign als auch die Kühlraten sowie die Zykluszeiten spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Sie müssen exakt auf das jeweilige Bauteil abgestimmt werden – so wird eine Verzugsbildung oder Lunkerbildung vermieden.

Folgende thermoplastische Kunststoff eignen sich fürs Kompakt Spritzgießen: Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC) und Polyamid (PA). Diese Materialien stehen für eine hervorragende Fließfähigkeit, mechanische Festigkeit und chemische Beständigkeit. Welcher Kunststoff verwendet wird, hängt von den spezifischen Anforderungen des Produktes ab, wie zum Beispiel die mechanische Belastbarkeit oder die thermische Stabilität.

Spritzgießen bietet eine hohe Präzision und ermöglicht die Herstellung von Kunststoffteilen mit äußerst geringen Toleranzen, wie sie besonders in der Medizintechnik, der Elektronikindustrie und im Fahrzeugbau gefordert wird. Dieses Verfahren ist äußerst produktiv, es steht für eine hohe Automatisierbarkeit und schnelle Zykluszeiten. Komplexe Geometrien und Funktionen, wie Schnapphaken oder Innengewinde, lassen sich problemlos direkt in der Werkzeugform integrieren, dadurch wird die Nachbearbeitung auf ein Minimum reduziert. Durch die Verarbeitung von verschiedensten Thermoplasten können Bauteile für nahezu jede Anwendung maßgeschneidert werden. Auch Werkstoffkombinationen sind möglich, beispielsweise durch Co-Injektion oder Mehrkomponenten-Spritzgießen.

Udo Schwarzkopf

Geschäftsführer

Sie suchen einen erfahrenen Partner für die Entwicklung und Konstruktion anspruchsvoller Spritzgussteile oder Thermoformteile? Dann sind Sie bei mir genau richtig. Seit 30 Jahren unterstütze ich hauptsächlich Unternehmen in Deutschland mit meinem Know-how in der Bauteilkonstruktion, Prozessoptimierung und Artikelentwicklung. Sprechen Sie mich an, wenn es um eine Neuentwicklung, eine Design-Überarbeitung oder Machbarkeitsanalyse geht.

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